Rückblick 40 Jahre BHW Großgöttfritz

Am Sonntag, den 8. Oktober 2017 feierte das BHW Großgöttfritz mit der Erntedankmesse und einem anschließenden Festakt sein 40jähriges Bestehen.
Zum Auftakt spielte die Blasmusik Heimatklänge unter Kapellmeisterin Regina Kolm am Platz vor dem Kaufhaus.
Nach der Segnung wurden die Erntekrone und die schmucken Körbe mit den Erntegaben von den Mitarbeitern vor den Altar gebracht.
Pfarrer Thomasz Tomski und GR Roman Sinnhuber zelebrierten gemeinsam den Festgottesdienst, der musikalisch vom Kirchenchor gestaltet wurde.
Nach der Messe zogen die Gäste begleitet von der Blasmusik in das Festzelt.
Die Bevölkerung war der Einladung gerne gefolgt und so war das Zelt bis auf den letzten Platz gefüllt.
Nach der Begrüßung durch die Ortsstellenleiterin Martina Lamberg sorgte ein buntes Programm mit der Blasmusik, dem Bäuerinnenchor Gföhl,
der Schuhplattlergruppe aus Rappottenstein und Mundartgedichten von Erika Gutmann und Hermine Kolm für Unterhaltung.
In den Festreden von Bürgermeister Hofbauer und Abgeordnete zum NR Angela Fichtinger wurde die Wichtigkeit aktiver Vereine
in einer Gemeinde betont und Dank an Martina Lamberg und alle Mitarbeiter ausgesprochen.

Besonderer Dank und Lob wurde verdienterweise OSR Gudrun Löchenbrand zuteil, die die Ortsstelle aufgebaut
und 35 Jahre lang erfolgreich geleitet und zu einer Institution mit einem breiten Angebot an Kultur,
Bildung, Traditionspflege und Unterhaltung für die Gemeindebevölkerung gemacht hat.
Man kann kaum ermessen wie viel Zeit und Herzblut sie in diese Aufgabe investiert hat.

Vor 5 Jahren hat sie "ihr Kind" in die Hände von Martina Lamberg gelegt.
Die Erntedankfeier war auch im Jahr 1977, nach Gründung der Ortsstelle, die erste von Gudrun Löschenbrand organisierte Veranstaltung.
Dr. Hans Jeitler als Stellvertreter brachte beim Festakt einen Überblick über die Aktivitäten des BHW Großgöttfritz in den vergangenen 40 Jahren.
Es gab einige hundert Vorträge, besonders während der herbstlichen Kulturwochen, über nahezu alle Themen - von Reisen,
medizinischen Belangen bis hin zu Modetipps und Rechtsangelegenheiten, Historisches und Aktuelles und vieles mehr.
Im Kreativbereich wurden Kurse in Malerei, Zeichnen, Schnitzen, Töpfern bis hin zu Dirndlnähen, Stoffdrucktechniken,
Dekorarbeiten mit den verschiedensten Materialien von Metall und Glas bis zu Pflanzen angeboten.
Und Kochkurse für Männer! Ein Fixum ist die jährliche Blumenbörse Ende April.
Gerne besucht werden alle Turnveranstaltungen, Gesundheitsgymnastik, Kinderturnen, Yoga, Zumba, und Nordic Walking.
Vor vielen Jahren gab es auch einen Schwimmkurs und Volkstanzen. Nicht zu vergessen die Familienwandertage,
Fußwallfahrten, die Weihnachtliche Stunde, seit Jahren verbunden mit dem Christkindleck und der Sternmarsch zur Mette.
Bei den Großveranstaltungen in den Katastralgemeinden, wie Erdäpfelfest, Annakirtag, Dorftanzfest usw.
war nahezu die gesamte Gemeindebevölkerung auf den Beinen und auch viele Besucher von auswärts.
Besondere Höhepunkte waren die großen Erntedankumzüge zu den Jubiläen 1987, 1997 und 2007
an denen Dorfgemeinschaften und Vereine aus der ganzen Gemeinde mit ihren geschmückten Wagen teilnahmen.
Bei allen diesen Veranstaltungen wurden insgesamt 109.000 Besucher (mit Aubergwarte und Theater über 300.000) gezählt !
Besonders beliebt sind die Theateraufführungen des BHW, mit denen im Jahre 1981 begonnen wurde.
Bisher wurden im Zweijahresrhythmus 19 Stücke im Gasthaus Schrammel zur Aufführung gebracht.
Mitwirkende sind stets ehemalige oder aktuelle Bewohner unserer Gemeinde.
Es waren bisher mehr als 130 Personen, die zumindest einmal eine Rolle besetzt hatten. Die meisten Schauspieler waren mehrmals dabei.
Neben Bühnenstücken wurden auch "Bunte Abende" mit Musik und schauspielerischen Darbietungen gestaltet.
Die Besucherzahlen, die manchmal die Zweitausendergrenze überschritten, sprechen für die Beliebtheit des Theaterspiels in der Bevölkerung.
Insgesamt wurden bei den Aufführungen 33.000 Besucher gezählt.
Und so ganz nebenbei: die Theatereinnahmen sind schlechthin das finanzielle Standbein des BHW - denn auch hier gilt: "ohne Geld ka Musi".
Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Einnahmen wurde für gemeinnützige Zwecke gespendet.
Viel Geld und Engagement waren auch für die Errichtung der Aubergwarte nötig, die heuer 25 Jahre alt ist.
Aufgebracht wurde der nötige Betrag von 1,7 Mio. Schilling teils von öffentlicher Seite,
teilweise durch Spenden aus der Bevölkerung im Rahmen einer Bausteinaktion und durch vom BHW veranstaltete Flohmärkte.
(Mehr über die Aubergwarte erfahren sie in der Aubergzeitung: Ausgabe 50 auf den Seiten 8 und 9.)
Dass all diese Aktivitäten nicht von einer Person allein bewältigt werden können, ist klar.
Aktuell wird Martina Lamberg von 30 Mitarbeitern unterstützt, die sich je nach verfügbarer Zeit und Talent engagieren.
Mitarbeiter im BHW Großgöttfritz zu sein bedeutet aber nicht nur Arbeit. Bei allen unseren Vorhaben kommen
Geselligkeit und Spaß nicht zu kurz, und die Freude über gelungene Veranstaltungen und den Zuspruch aus der Bevölkerung bringt wieder neue Motivation.
Etliche der langjährigen Mitarbeiter wollen allmählich leiser treten und wünschen sich,
dass das von ihnen Aufgebaute nicht wieder zerfällt.
Daher unser Wunsch an die jüngere Generation: Bringt eure Ideen und eure Schaffenskraft ein und helft mit,
dass das BHW Großgöttfritz weiterhin zum Wohle der Gemeindebewohner ein aktiver und erfolgreicher Verein bleibt !