Geschichte
Im Jahr 1977 ging man seitens des Bildungs- und
Heimatwerkes Niederösterreich daran, die Ortsstellen im Bezirk Zwettl möglichst flächendeckend
zu organisieren. Der damalige Bezirksstellenleiter OSR Franz Exenberger wandte
sich daher an alle Schulleiter - diese wiederum übernahmen zum Teil selbst die
Tätigkeit als Ortsstellenleiter, oder schlugen geeignete Leute vor. In
Großgöttfritz erging die Frage nach der Bereitschaft einer Mitarbeit im
Bildungs- und Heimatwerk an die Volksschullehrerin Gudrun Löschenbrand.
Am 9. September 1977 erfolgte die Bestellung zur Ortsstellenleiterin durch den
Landesvorsitzenden Prof. Reg.-Rat Franz Gruber. So kam es am 16. Oktober 1977
zur ersten Veranstaltung des Bildungs- und Heimatwerkes Großgöttfritz: In
Zusammenarbeit mit Dechant Peter Haunstein, dem Kirchenchor und der Jugend wurde
ein Erntedankfest gestaltet.
Ideen für verschiedenste Veranstaltungen gab es
genug, und so wurde schon 1978 die "1. Großgöttfritzer
Bildungswoche" durchgeführt.
Über die erste Zeit sagte Gudrun Löschenbrand folgendes: "Es war nicht
leicht, die Menschen immer zu begeistern und kostete einen harten Kampf, als
Frau, die noch dazu zugezogen ist, die entsprechende Anerkennung durch die
Bevölkerung und die Gemeindevertretung zu erlangen. Aber mit der Zeit merkten
viele Bürger der Gemeinde, dass diese Aktivitäten nicht aus eigenem
Geltungsdrang entstanden, sondern aus dem Bedürfnis, dass unsere Gemeinde
kulturell reicher wird, damit mehr Gemeinsamkeit und Verständnis füreinander
entstehen und unser Zusammenleben aktiver, bewusster und sinnvoller gestaltet
wird."
Da gemeinsam alles besser und leichter zu schaffen ist, ging die
Ortsstellenleiterin daran, Mitarbeiter zu suchen. Es wurden interessierte
Besucher der Veranstaltungen des BHW Großgöttfritz einfach bezüglich einer
Mitarbeit angesprochen. So war die erste Mitarbeiterin Hermine Buchsbaum (Kolm).
Ihr folgten Mitarbeiter aus allen acht Ortschaften der Gemeinde - vom
Jugendlichen bis zum Senior, Vertreter der verschiedensten Berufsschichten,
Frauen und Männer.
Seit der Gründung der Ortsstelle werden jedes Jahr im Herbst die "Großgöttfritzer
Kulturwochen" mit geballtem Angebot veranstaltet. Jährlich
alternierend findet eine Theateraufführung bzw. ein "Bunter Abend"
statt. Daneben
gibt es über das ganze Jahr verteilt Vorträge zu verschiedensten Themen,
Kurse, Seminare und andere Veranstaltungen (Ausstellungen,
Konzerte, Feste und Feiern, Flohmärkte, Wanderungen, Ausflüge...). Zwei mal jährlich wird die
"Aubergzeitung" herausgegeben. Außerdem kümmert sich das BHW
Großgöttfritz seit 1992 um die Erhaltung der Aubergwarte.
1986 erhielt die Ortsstelle Großgöttfritz beim Jubiläumswettbewerb
anlässlich des 40jährigen Bestehens des Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerkes
den 3.
Preis. Von der Landesstelle erhielten alle Mitarbeiter Anerkennungsurkunden. Die
Ortsstellenleiterin VD Gudrun Löschenbrand wurde "Für Verdienste um die
Erwachsenenbildung" 1987 in Bronze, 1990 in Silber und am 15. November 1992
- nicht zuletzt aufgrund ihrer Initiative zur Errichtung der Aubergwarte - in Gold ausgezeichnet.
Seit 1992 ist das BHW Großgöttfritz auch als Verein
registriert.
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des Niederösterreichischen Bildungs- und Heimatwerkes,
1996, wurde ein Projekt des BHW Großgöttfritz mit öS 10.000,- prämiert.
Gruppenfoto 2007
Führungswechsel im BHW Großgöttfritz
Nach 35jähriger äußerst erfolgreicher
Tätigkeit hat OSR Gudrun Löschenbrand bei der Jahreshauptversammlung am
7. Dez. 2012 die Leitung der Ortsstelle Großgöttfritz des BHW NÖ niedergelegt.
Martina Lamberg aus Sprögnitz hat sich bereit erklärt, ihre Nachfolge
anzutreten und wurde einstimmig zur neuen Leiterin gewählt. Gudrun Löschenbrand
wurde zur Ehrenobfrau ernannt.
Obwohl Gudrun Löschenbrand ihren Rücktritt bereits seit einem Jahr geplant und
die Übergabe bestens organisiert hatte, fiel ihr der Abschied nicht leicht. Als
Dankeschön überreichte sie jedem Teammitglied ein selbst gebackenes und
wunderschön verziertes Lebkuchenherz. Die Mitarbeiter hatten als
Abschiedsgeschenk für ihre Leiterin einen Gudrun-Löschenbrand-Marsch
komponieren lassen. Während die kunstvoll gestaltete Partitur überreicht wurde,
nahm die Musikkapelle Heimatklänge Aufstellung und brachte das schwungvolle
Musikstück zur Uraufführung. Weiters wurde eine Karikatur übergeben, die sie mit
der Aubergwarte und einigen ihrer wichtigsten Großprojekte darstellt. Eine
Fotoprojektion mit Musikbegleitung ließ Erinnerungen an die zahlreichen
Aktionen der vergangenen 35 Jahre wach werden.
OSR Gudrun Löschenbrand hat für ihre vorbildliche Leistungen auf dem Gebiet der
Erwachsenenbildung von allen Seiten großes Lob geerntet und auch mehrere
Auszeichnungen bis hin zum Goldenen Ehrenzeichen des BHW NÖ. erhalten.
Kulturbewusstsein und Traditionspflege waren ihr ebenso ein Anliegen, wie
Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem. Sie verstand es immer, ihre Mitarbeiter zu
motivieren und übergibt nun eine lebendige, gut organisierte Ortsstelle.
Die neue Leiterin Martina Lamberg
hat ihr Amt am 7. Dezember 2012 bereits engagiert und zielstrebig angetreten und darf mit der
Unterstützung und dem Vertrauen der Mitarbeiter rechnen.
Martina
Lamberg geboren am 3. Juni 1977 als 8. Kind der Familie Weißensteiner in
Streitbach.
Seit 1995 wohnhaft in Sprögnitz, seit 1996 verheiratet mit Wolfgang Lamberg, 4
Söhne.
Angestellte im Betrieb von Wolfgang.
BHW-Mitarbeiterin seit April 2011.
Weitere Tätigkeiten: seit 2010 Wortgottesfeierleiterin, seit 2012 Mitglied im
Pfarrgemeinderat.
Hobbys: Waldläufe, Lesen.
Am 11. Oktober 2024 übergab Frau Martina Lamberg anlässlich der
Jahreshauptversammlung die Leitung des BHW Ortsstelle Großgöttfritz an
Frau Theresa Hochhold, Großgöttfritz
Frau Kerstin Paukner, Reichers und
Frau Melanie Zankl, Engelbrechts.
Für die vorzügliche Tätigkeit besten Dank an Frau Martina
Lamberg.
Dem neuen Dreierteam wünschen wir viel Erfolg.